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Normvariante „geöffneter Muttermund“ – Frage dazu

Sehr geehrter Herr Prof. Witt,
Eine Frage beschäftigt mich seit ein paar Tagen und ich würde mich freuen, wenn Sie mir hier weiterhelfen könnten: Ich hatte schon immer vermehrten Ausfluss, aber nie so störend, dass ich es als Problem empfunden hätte.Durch eine schwangere Bekannte bin ich auf das Thema offener Muttermund gestoßen, da sie aufgrund eines operativ verkürzten Gebärmutterhalses und des geöffneten Muttermundes eine Risikoschwangere ist.Daraufhin ist mir eingefallen, dass eine Gynäkologin vor Jahren mal zu mir meinte, dass mein vermehrter Ausfluss durch meinen immer leicht geöffneten Muttermund bedingt sei, dies aber eine Normvariante sei und eben kein Problem. Ich war bei dieser Aussage noch recht jung, so Anfang 20, und habe mir daher nicht viel dabei gedacht, nur als das Thema offener Muttermund jetzt aufkam fiel mir das ein und jetzt frage ich micht halt, was das für eine mögliche Schwangerschaft bedeuten würde?Hätte ich dann auch diesen geöffnenten Muttermund und müsste mich während der Schwangerschaft sehr schonen, oft liegen bzw. wäre das dann automatisch eine Risikoschwangerschaft? Oder hat diese Normvariante des geöffneten Muttermundes und damit einhergehenden vermehrten Ausflusses nichts mit dem geöffneten Muttermund während der Schwangerschaft zu tun? Ich weiß nicht, ob Ihnen diesbezüglich bei meiner Untersuchung etwas aufgefallen ist? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mich diesbezüglich aufklären könnten und danke herzlichst im Voraus für Ihre Mühen!

Prinzipiell ist das Risiko für eine Schwangerschaft nicht abhängig vom äußeren Muttermund, sondern vom inneren und der so genannten Gebärmutterhalslänge. Eine Konisation erhöht das Frühgeburtsrisiko ca. um das 3-fache, aber auch da kann ich entwarnen. Mit regelmäßigen Ultraschalluntersuchungen (NICHT Fingeruntersuchungen!) während der Schwangerschaft kann man das Risiko gut beurteilen und gegebenenfalls prophylaktisch und therapeutisch vorgehen. Die frage hinsichtlich des vermehrten Ausflusses ist auch einfach zu beantworten. Ein nicht-infektionsbedingter Ausfluss ist üblicherweise eine Folge des Hormonhaushaltes (v.a. Östrogen und Progesteron), die Öffnung des äußeren Muttermundes ist ziemlich unbedeutend.

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