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Kokain in der Schwangerschaft

Ich habe in der Zeit, als ich noch nicht wusste, dass ich schwanger war, Kokain genommen. Muss ich jetzt abtreiben?

Diesen Beitrag stelle ich nur deswegen ein, weil sich viele Betroffene vielleicht nicht trauen mit ihren Ärztinnen über dieses Thema zu sprechen. In jedem Fall gilt natürlich mit oder ohne Schwangerschaft: Hände weg von Drogen!

Prinzipiell ist von einer Abtreibung eher abzuraten.
Nach der Befruchtung verhält sich eine Frühschwangerschaft nach einem „Alles oder Nichts Prinzip“. Das heißt, wenn es früh zu Schädigungen kommt, wird die Natur die Schwangerschaft beenden und es kommt meist zu einem Abortus.

Es besteht keine Einigkeit darüber, ob Kokain die Gefahr für Fehlbildungen erhöht, jedenfalls findet man widersprüchliche Daten. Es existiert kein sicherer Beweis für eine erhöhte Teratogenität (Fehlbildungsrate). Es findet sich aber in einigen Publikationen eine Häufung von Harnwegsanomalien, Gehirn- und/oder Darmfehlbildungen sowie verkleinerte oder fehlende Gliedmaße. Auch das Auftreten von Herzfehlern wird vermutet.

Kokain kann durch die Gefäßverengung Infarkte im Mutterkuchen und dadurch eine Minderversorgung des ungeborenen Kindes bewirken.
Andere Folgekomplikationen (Risiko 2 bis 3-fach erhöht) wären Frühgeburtlichkeit, geringes Geburtsgewicht, natürlich immer abhängig von der Dosis bzw. Einnahmedauer.

Nicht zuletzt soll darauf hingewiesen werden, dass Kokain häufig zusammen mit anderen Drogen (Alkohol, Nikotin, Extasy/Ecstasy, etc.) eingenommen wird. Dies macht einerseits die eindeutige Assoziation mit Fehlbildungen schwierig, andererseits erhöht dieser sogenannte mehrfache Substanzgebrauch (Polytoxikomanie) generell das Fehlbildungsrisiko und die Häufigkeit von Schwangerschaftskomplikationen.

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