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Pille und Thrombose Titelbild

Pille und Thrombose

Ich nehme seit 3 Jahren die Yasmin-Pille. Jetzt habe ich gehört, dass diese Pille schlechter ist als andere, vor allem wegen der Thrombosegefahr. Stimmt das? Soll ich eine andere nehmen?

Prinzipiell ist bekannt, und das muss man der Frau auch vor der ersten Pillenverordnung sagen, dass das Thromboserisiko durch die Pilleneinnahme erhöht wird. Dieses Risiko ist zwar nicht sehr hoch, es bestehen aber tatsächlich auch geringe Unterschiede zwischen den verschiedenen Pillenzusammensetzungen. Diese hängen nicht vom Östrogenanteil, sondern vom Gestagenanteil ab, also vom künstlichen Gelbkörperhormon. So kann man sagen, dass Präparate, die das Gestagen Levonorgestrel, Norgestimat oder Norethisteron enthalten, das Risiko um ca. das 5-fache erhöhen. Solche Pillen, die Gestoden, Drospirenon oder Desogestrel enthalten um ca. das 10-fache. Die Yasmin zählt also nach diesen Studien zu den „eher“ risikoreicheren Pillen. Diese Zahlen beziehen sich aber immer auf 10.000 Frauen, die diese Verhütungmethode pro Jahr nutzen – also weit im Promillebereich!

Grundsätzlich ist auch zu sagen, dass das Thromboserisiko von verschiedenen anderen Faktoren abhängt. Gewicht (BMI) und Alter sind hier zu nennen, aber auch Faktoren wie Rauchen, Einnahmedauer der Pille oder auch Immobilisierung durch Verletzungen und Krankheiten erhöhen das Risiko beträchtlich.
Viele Menschen wissen auch nicht, dass eine Schwangerschaft das Thromboserisiko wesentlich mehr erhöht, als die Pilleneinnahme!
Außerdem weiß man aus Studien, dass vor allem die ersten 4 Monate der Pillenverordnung gefährlicher sind. Aus diesem Grund ist eine sofortige Umstellung auf eine andere Pille bei ihnen nicht nötig.
Abschließend sei noch erwähnt, dass ich allen Pillenanwenderin eine einmalige Blutuntersuchung zur Bestimmung der APC-Resistenz empfehle, denn diese erbliche Veränderung kann das Risiko um das bis zu 200-fache erhöhen!

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