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Ringelröteln in der Schwangerschaft

Mein Kind hatte gestern im Kindergarten Kontakt mit einem Kind, das Ringelröteln hat. Ich bin derzeit in der 18. Schwangerschaftswoche.

Verhalten, wenn das Kind vor kurzem Kontakt im Kindergarten hatte: Blutabnahme bei der werdenden Mutter zur Bestimmung von IgM und IgG. Falls nur IgG positiv ist, so ist die werdende Mutter immun, daher keine Gefahr für das Ungeborene.
Falls IgG negativ ist:
In den ersten Tagen besteht noch keine Gefahr für die werdende Mutter, weil ja auch das Kind eine Inkubationszeit von 13 bis 18 Tagen hat. Nach spätestens einer Woche nach Kontakt des Kindes sollte man das eventuell infizierte Kind zu den Eltern bzw. anderen Verwandten oder Freunden bringen und die Inkubationszeit abwarten.

Um die Angst in dieser Situation etwas zu beruhigen – es kommt nämlich zu keinen Fehlbildungen (!) – ein Auszug aus meinem Buch, das bald erscheinen wird:

Ringelröteln (=Erythema infectiosum)

Allgemeines
Verursacht werden die Ringelröteln durch Parvovirus B19, es hinterlässt lebenslange Immunität. Parvoviren haben mit den Erregern der Röteln nichts gemeinsam! Die Inkubationszeit beträgt 13 bis 18 Tage, Zielzellen sind beim Kind die blutbildenden Zellen des Knochenmarks. Die Zeitspanne zwischen einer mütterlichen Infektion und kindlichen Komplikation beträgt 2 bis 8 Wochen. Bei ungefähr 30% kommt es zu einer Infektion des Kindes, in ungefähr 10% kommt es zur Anämie, meist Abortus oder intrauterinem Fruchttod. Missbildungen durch die Erkrankung sind nicht bekannt. 4 bis 10 Tage nach der Infektion ist die Ansteckungsgefahr am größten, bei Auftreten des Ausschlags besteht praktisch keine Infektionsgefahr mehr. Allerdings tritt der Ausschlag nur bei ca. 20% der Erkrankten auf!

Symptome
Bei Kindern sieht man eine girlandenförmige Rötung der Wangen, die sich auf den gesamten Körper ausbreiten kann. Außerdem kann es zu grippeähnlichen Symptomen kommen und zu Lymphknotenschwellungen. Zumeist verläuft die Erkrankung ohne jegliche Symptome!

Diagnose
Blutabnahme zur Bestimmung von IgM und IgG

Vorgehen bei Kontakt in der Schwangerschaft
Mütterliche Antikörper bestimmen. IgG-Titer, IgM. Positive IgM sprechen für eine mütterliche Infektion. Bei nachgewiesener Infektion der Schwangeren engmaschige Ultraschallkontrollen inklusive Doppler (Anämiezeichen!) über 10–12 Wochen empfohlen.

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