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Ureaplasma urealyticum in Schwangerschaftswoche 38 Titelbild

Ureaplasma urealyticum in Schwangerschaftswoche 38

Lieber Herr Prof. Witt,ich war vor einem halben Jahr ein paar Male bei Ihnen wegen einem Scheidenpilz in der Frühschwangerschaft. Ich hatte dann eine ganze Weile glücklicherweise keine Beschwerden mehr. Vor ein paar Wochen (etwa 35./36. Woche) hatte ich dann allerdings so komisch braunen Ausfluss, den meine FA bei der letzten MuKiPa-Untersuchung unter dem Mikroskop untersuchte und mir Betaisodona verschrieb wegen Mischinfektion.Der Ausfluss war dann zwar nicht mehr braun, aber immer noch viel und immer gelblicher. Außerdem hatte ich wieder ein Jucken an der Scheide. Diesmal hat mich der FA zum Pilzambulatorium geschickt. Befund: keine Pilze, dafür mäßig Staphylokokken und reichlich Ureaplasma urealyticum. Daraufhin habe ich Josalid 750 2*am Tag für 7 Tage verschrieben bekommen. Dieses Medikament gibt es allerdings nicht mehr im Vertrieb. Daraufhin wieder zum FA: jetzt habe ich 3*1 Zithromax 500 verschrieben bekommen. Blöderweise sagte mir der Apotheker, die solle ich zum Essen nehmen, obwohl auf der Packungsbeilage etwas anderes steht, was ich aber erst später genau durchlas. Jedenfalls: Freitag morgens genommen. Danach wurde es über Nacht besser. Nächsten Tag super: keine Beschwerden, kein Ausfluss (erst da habe ich gemerkt, dass mein Gefühl einer latenten Blasenentzündung und das Stechen manchmal beim Wasserlassen gar nicht schwangerschaftbedingt waren, sondern durch die Bakterien verursacht). Samstag nachmittag kamen die Beschwerden dann wieder und sind bis jetzt (Sonntag mittag) geblieben.Jetzt bin ich fast in der 39. SS und ziemlich deprimiert, weil ich nun mehr als verunsichert bin und auch noch Schmerzen habe. Meine Frage ist: Wie sollte ich weiter vorgehen? Ich gehe natürlich morgen wieder zum FA, aber die Frage geht eher in Richtung Laktobazillen: Soll ich jetzt trotzdem Gynophilus nehmen, damit ich wenigstens nicht noch einen Pilz bekomme? Und was mache ich mit den Ureaplasmen auch nach der Geburt? Ich habe ja ziemlich unangenehme Symptome. Oder werden die sich nach der Geburt evtl. verbessern? Antibiotika während des Stillens ist ja auch nicht wirklich toll. Ich bin jetzt ziemlich am Ende.Entschuldigen Sie die lange Mail!

Sie haben leider die falsche Reihenfolge gewählt, nämlich zuerst falsche Therapien bekommen und jetzt erst mich gefragt.

Ich kann Ihnen sagen, dass Ureaplasmen Ihre Schwangerschaft nicht gefährden, sie sollen auch nicht therapiert werden, da sie nicht pathologisch sind. Lediglich beim Thema Frühgeburtlichkeit spielen 2 der 14 Ureaplasmenstämme eine Rolle.Der Laktobazillenmangel wird nicht so ausgeprägt sein, daher brauchen Sie auch kein Gynophilus – das kann ich allerdings aus der Ferne nicht beurteilen. Als Pilzprophylaxe sind Gynophilus und andere Laktobazillenpräparate nicht geeignet, zumindest nicht wissenschaftlich fundiert.

Symbolbild
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