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Gruppe B Streptokokken (GBS)

GBS sind in der Vagina häufig zu isolieren und machen nur in seltensten Fällen Beschwerden. Erfahrungen machen deutlich, das gerade GBS und andere Streptokokken mit verschiedenen Antibiotikaregimen therapiert wurden, zumeist ohne Erfolg, da sie aufgrund ihrer Rolle als normale Hautkeime nach kurzer Zeit wieder isoliert werden. GBS stellen lediglich in der Neonatalperiode (Die Zeit nach der Geburt) ein Problem für das Neugeborene dar. Sie sind nämlich die häufigsten Erreger der Neugeborenensepsis. Bei der Frühform der Erkrankung („early onset disease“, 1. bis 5. Lebenstag) erfolgt die Übertragung von der Mutter auf das Kind vor oder während der Geburt, die Gesamtletalität liegt in Mitteleuropa etwa bei 25 – 50%. Die Spätmanifestation der B-Streptokokkeninfektion („late onset disease“, 5. bis 30. Lebenstag), die fast immer mit einer Meningitis einhergeht, verläuft in 10 – 25% letal.

Etwa 5 – 25% aller Schwangeren weisen eine vaginale Kolonisation mit B-Streptokokken auf, in etwa 50% werden die Keime auch auf das Kind übertragen, davon erkranken rund 0,5 – 1% an einer manifesten Infektion.

Durch perinatale Antibiotikaprophylaxe nahm die Streptokokkeninfektionsrate bei Neugeborenen um 65% ab. Für das Management in der Schwangerschaft stehen nach dem derzeitigen Wissensstand zwei Möglichkeiten zur Verfügung:

Variante A: Streptokokkenscreening mittels Vaginalabstrich in der 37./38.SSW durch den niedergelassenen Facharzt

Variante B: Falls kein generelles Screening durch den niedergelassenen Facharzt erfolgt, dann Antibiotikatherapie bei Risikopatientinnen (Blasensprung > 12 h, Vorhergehendes Kind mit Neugeborenensepsis, Vorhergehende Gravidität mit Nachweis von B- Streptokkken, Fieber der Mutter nach der Geburt, Fieber unter der Geburt, Frühgeburt vor der 37. SSW bzw. Geburtsgewicht unter 2500g).

Aktuelle Publikationen zeigen deutlich, dass ein Routinescreening auf GBS mehr Fälle an Neugeborenensepsis verhindert als die Untersuchung lediglich bei Risikogruppen. Demnach ist medizinisch ein Routinescreening dringend zu empfehlen.

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