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HPV-Impfung

Impfung gegen HPV 6 und 11 bzw. 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 (inhaltlich falsche Ausdrücke: Krebsimpfung, Impfung gegen Krebs)

Impfung gegen HPV 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 (inhaltlich falsche Ausdrücke: Krebsimpfung, Impfung gegen Krebs) Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom): Entsteht zu fast 100% durch eine virale Infektion mit HPV. Er stellt die weltweit zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen dar. Bei rechtzeitiger Erkennung könnte die Erkrankung fast zu 100% heilbar sein. Lebensrisiko an einem Gebärmutterhalskrebs zu erkranken: Ohne Vorsorge (kein Krebsabstrich): 3-4% Mit Vorsorge (regelmäßiger Krebsabstrich): 0,5%

Welche Argumente sprechen für die HPV-Impfung?

  • Erste Impfung gegen Krebs!
  • Vor allem die Vorstufen der bösartigen Erkrankung werden auch verhindert.
  • Die Konisation ist eine Operation, die durchgeführt werden muss, falls bösartige Zellen entdeckt werden. Diese Operation führt aber zu einer Verdreifachung des Frühgeburtsrisikos in einer folgenden Schwangerschaft. In Österreich werden jährlich ca. 6000 Konisationen durchgeführt!
  • Das PAP-Screening alleine ist hinsichtlich seiner Sensitivität leider relativ schwach, laut internationalen Studien werden 45% bösartiger Fälle “übersehen”. Die Impfung ersetzt allerdings das PAP-Screening nicht, sondern ergänzt es.
  • Zu 90% Schutz vor Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)
  • Zu 90% Schutz vor Kondylomen (Spitzwarzen, Condyloma accuminata)
  • Verringerung des Risikos für Analkarzinom (Krebs im Afterbereich), Vulvakarzinom (Krebs der Schamlippen), Vaginalkarzinom (Krebs der Scheide) und andere Krebsarten, v.a. im Mund-/Rachenraum

Weitere Risikofaktoren:

  • Rauchen
  • Orale Kontrazeptiva (Anti-Baby-Pille) über einen Zeitraum von 5 bis 9 Jahre oder länger
  • Mehr als 5 Geburten
  • Immunsuppression (Medikamente, AIDS u.a. Erkrankungen)

Human Papilloma Viren (HPV): Es gibt mehr als 100 verschiedene Arten von Human Papilloma Viren (HPV): Es gibt mehr als 100 verschiedene Arten von HPV, ca. 30 Arten können den Genitaltrakt des Menschen befallen. Einige Arten führen zu sog. Condyloma accuminata (Spitzwarzen, Kondylome) des Genitals, andere können Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten des Genitaltraktes verursachen. Etwa 70% der Zervixkarzinome werden von zwei Typen – HPV 16 und HPV 18 verursacht Etwa 90% der Kondylome werden von zwei Typen – HPV 6 und HPV 11 verursacht. Ungefähr 70% aller sexuell aktiven Frauen und Männer infizieren sich im Laufe des Lebens mit HPV. Der Häufigkeitsgipfel für Frauen liegt zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr. Normalerweise kommt es in 50 – 80% der Fälle über einen Zeitraum von ca. 1 ½ Jahren zu einem Verschwinden der HPV (=Remission). 10 – 20% bekommen eine chronische Infektion, die dann pathologische Zellveränderungen bewirken kann. Zwischen Erstinfektion und schweren Zellveränderungen im Bereich der Zervix vergehen normalerweise 10 bis 20 Jahre. Nicht die HPV-Infektion, sondern die chronische Infektion (Persistenz) ist assoziiert mit dem Zervixkarzinom.

Welche Erkrankungen werden durch HPV verursacht?

  • Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs): 99% durch HPV 16,18,31,33,45
  • Kondylome (Spitzwarzen, Condyloma accuminata): fast 100% HPV 6 und 11
  • Analkarzinom (Krebs im Afterbereich): 91% HPV 16
  • Vulvakarzinom (Krebs der Schamlippen): 69 (40% HPV 16), v.a. jüngere Patientinnen
  • Vaginalkarzinom (Krebs der Scheide): 69% (50% HPV 16)
  • Peniskarzinom: 63% (40% HPV 16 und 6)
  • Oropharynnx Karzinom (Krebs hintere Mundhöhle/Speiseröhre): 70% (40% HPV 16)
  • Kehlkopfpapillome bei Kindern

Wie werden HPV übertragen?

Hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr bzw. Oralverkehr. Andere Infektionswege können Hautkontakt, gemeinsame Bäder, Handtücher, sowie mütterliche Übertragung auf das Kind während der Geburt sein. Wie bemerkt man eine HPV Infektion? Üblicherweise gar nicht. Im Fall von Kondylomen werden diese gespürt, getastet oder gesehen. Die bösartigen Veränderungen bemerkt man selbst nicht.

2014 brachte in Österreich einen Ausbau des Kinderimpfprogramms:

Die HPV-Impfung wurde ins kostenlose Schulimpfprogramm für Mädchen und Buben der 4. Schulstufe aufgenommen. Ab Februar wird die Impfung zusätzlich an den öffentlichen Impfstellen der Bundesländer für Kinder ab dem vollendeten 9. Lebensjahr bis zum vollendeten 12. Lebensjahr kostenlos angeboten.

Auch für Kinder zwischen 12 und 15 Jahren wird der Impstoff günstiger angeboten (50€ pro Impfung). Bei Kindern werden nur 2 Impfungen verabreicht.

Weiters gibt es bundesländerspezifische Aktionen.

Kinder werden in der Schule oder an öffentlichen Impfstellen geimpft. Für alle älteren Personen erfolgt die Impfung weiterhin in der Ordination.

Weitere Informationen finden Sie unter www.gesundheit.gv.at

2022 brachte in Österreich eine Änderung für Frauen, die bereits eine Operation wegen Dysplasien des Gebärmutterhalses hinter sich haben:

Seit 2022 können Patientinnen nach Operation (Konisation) wegen einer Dysplasie CIN II oder höher auf Rezept gegen HPV geimpft werden. Dies wird auch dringend empfohlen!

2023 brachte in Österreich einen Ausbau des Impfprogramms:

Ab 1. Februar 2023 Im November 2022 ist die Impfung für junge Erwachsene (Frau und Mann) bis zum vollendeten 21. Lebensjahr als Gratisimpfung freigegeben.

Der Impfstoff GARDASIL9®:

Seit Mai 2016 wird nun auch in Österreich die neue HPV-Impfung gegen 9 (statt bisher 4) HPV-Stämme zugelassen. Sie enthält neben den bisherigen Stämmen 6 und 11 bzw. 16 und 18 zusätzlich einen Schutz gegen die HPV-Typen 31, 33, 45, 52 und 58. Diese Impfung erweitert das Spektrum, also die Bandbreite gegen die Viren, deutlich. Damit sind zusätzlich ca. 20% mehr Karzinome (also insgesamt bereits 90%!) und ca. 35% Krebsvorstufen verhinderbar. Die restlichen, nicht in diesem erweiterten Spektrum enthaltenen Virenstämme, sind einerseits selten und andererseits weniger stark krebserzeugend.

Verträglichkeit Insgesamt gut, in 10% erhöhte Temperatur oder schmerzhafte Impfstelle. Bis dato sind, entgegen dem medialen Wirbel, keine Todesfälle mit der Impfung in Verbindung gebracht worden.

Ablauf der Impfung:

Es werden insgesamt 3 Impfungen (zu den Zeitpunkten 0, 2, 6 Monate) in den Muskel des Oberarms durchgeführt. Es handelt sich um keinen Lebendimpfstoff, kann also auch mit anderen Impfstoffen kombiniert werden.

Dauer des Impfschutzes: 10 Jahre sind gesichert, ein Schutz darüber hinaus ist auch sehr wahrscheinlich. Studien dazu sind im Gange.

Was tun, wenn man noch nicht vollständig (3 Zyklen) mit dem 4-fach-Impfstoff geimpft ist?

In diesem Fall sollte man mit dem 4-fach-Impfstoff die drei Zyklen fertig machen und nicht auf den 9-fach-Impfstoff wechseln.

Was tun, wenn man bereits vollständig mit dem 4-fach-Impfstoff geimpft ist?

Man kann sich, wenn man den Schutz erhöhen will, zusätzlich mit dem 9-fach-Impfstoff impfen lassen.

Wer soll geimpft werden?

Die derzeitige Empfehlung der US-Arzneimittelbehörde FDA (Food & Drug Administration) lautet

Jugendliche beider Geschlechter im Alter von 9 bis 15 Jahren,

Erwachsene beider Geschlechter im Alter 16 bis 45 Jahren.

Danach ist sie nicht sinnlos, allerdings geht man davon aus, dass mit höherem Alter die Immunantwort nicht mehr ausreichend vorhanden ist. Auch nach einer bereits stattgefunden Konisation ist die Impfung notwendig, da sie vor Neuinfektionen schützt.

Macht es überhaupt noch Sinn, nach dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft zu werden?

Ja, das Gegenteil wird immer wieder fälschlicherweise behauptet. Die Impfung macht auch in diesem Fall viel Sinn, da sie vor Neuinfektionen schützt. Die meisten Menschen infizieren sich mehrmals im Leben mit HPV!

Ersetzt die Impfung den jährlichen Krebsabstrich?.

Nein! Die Impfung schützt nur vor 90% der viralen Verursacher.

Wenn man bereits eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs oder Genitalwarzen hatte bzw. wenn man bereits eine Konisation hatte – ist dann die Impfung überhaupt noch sinnvoll?

Ja. Laut großen internationalen Studien konnte die Rate eines neuerlichen Auftretens um 81% reduziert werden. Auch bei Männern konnte durch die Impfung die Wiederholungsrate an ano-genitalen Warzen um über 50% reduziert werden.

Nützt die Impfung auch bei Frauen mit positivem HPV Test?

Ja. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man durch alle 9 HPV Typen, gegen die der Impfstoff gerichtet ist, infiziert wurde. Aus diesem Grund ist sie auch bei positivem HPV Test indiziert.

Sollen auch Männer geimpft werden?

Ja. Das Risiko für Männer an einer HPV-Infektion im Mund-/Rachenraum (und daraus folgender Krebsarten) zu erkranken ist 4 bis 5 Mal höher als bei Frauen. Diese kommen sogar öfter vor, als Gebärmutterhalskrebs! Des weiteren käme es durch die Impfung auf alle Fälle zu einer Reduktion der Kondylome (Genitalwarzen). Außerdem würde die Infektionskette Mann – Frau unterbrochen und es entsteht so eine „Herdenimmunität“.

Ablauf der Impfung:

Es werden insgesamt 3 Impfungen (zu den Zeitpunkten 0, 2, 6 Monate) in den Muskel des Oberarms durchgeführt. Es handelt sich um keinen Lebendimpfstoff, kann also auch mit anderen Impfstoffen kombiniert werden.

Kosten der Impfung

220€ pro Impfstoff, also insgesamt 660€ Arzneimittelkosten inklusive Arztkosten.

Der „alte“ Impfstoff GARDASIL®:

Es wurden für den Impfstoff die häufigsten HPV, nämlich die Typen 6, 11, 16 und 18 aufbereitet. Die Impfung verhindert zu 100% die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs durch HPV 16 und HPV 18. Da diese beiden Typen für 70% der Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich sind, können durch die Impfung 70% der Krebsfälle verhindert werden. Die Impfung verhindert zu 99% die Entstehung von Kondylomen durch HPV 6 und HPV 11. Da diese beiden Typen für 90% der Kondylome verantwortlich sind, können durch die Impfung ca. 90% der Kondylome verhindert werden. Der Impfstoff ist in Österreich nicht mehr erhältlich.

Der Impfstoff CERVARIX®:

Es wurden für den Impfstoff die häufigsten krebsauslösenden HPV, nämlich die Typen 16 und 18 aufbereitet. Studien zeigten, dass es wahrscheinlich durch die Impfung auch zu einer sog. Kreuzresistenz gegenüber anderen Stämmen, v.a. HPV 45 kommt. Die Impfung schützt nicht vor Kondylomen. Der Impfstoff ist in Österreich nicht mehr erhältlich.

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